Oltner Stadtturm

Der Stadtturm und die Alte Brücke waren über Jahrhunderte hinweg die Wahrzeichen von Olten. Noch heute bestimmen sie den Postkartenauftritt der Stadt. Der Stadtturm wurde – fast hundert Jahre nach dem Stadtbrand von 1422 – anno 1521 vor die 1461 neu erbaute, noch turmlose neue Kirche gestellt. Im ausgehenden 17. Jahrhundert erhielt er seine barocke Haube und wurde beim Abbruch der alten Kirche im Jahre 1844 stehen gelassen und restauriert, weil der eigentliche «Zeitglockenturm», das Obertor, schon 1837 auf Betreiben der beiden Wirte «zum halben Mond» und «zum Thurm» abgerissen worden war, weil man es als Verkehrshindernis empfunden hatte. So wurde der Stadtturm auch zum neuen «Zeitglockenturm» der Stadt. Von hier aus wurde auch bis 1964 zum Gottesdienst in der Stadtkirche geläutet. Noch heute läutet man vom Stadtturm aus bei jeder Abdankung, die auf dem Friedhof Meisenhard gehalten wird, den Verstorbenen ins End und gibt mit der Angelus-Glocke das Zeichen zum Feierabend. Bis vor wenigen Jahren, als das Geläut im Stadtturm auf elektrische Bedienung umgestellt wurde, versah ein «Stadtglöckner», zuletzt während langer Jahre Frau Helene Cartier, diesen Dienst.